Social Commerce ist längst mehr als nur ein Retail-Trend. Das Kaufverhalten von Konsument:innen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Verschmelzung von Social Media und E-Commerce spielt dabei eine entscheidende Rolle – mit dem offiziellen Start des TikTok Shops in Deutschland am 31. März 2025 gewinnt diese Entwicklung ohne Frage weiter an Tempo. Für Retailer heißt es jetzt: Social-Plattformen werden zu dynamischen Vertriebskanälen, die nicht nur Reichweite, sondern auch direkte Conversion ermöglichen – sie dürfen also als Teil der E-Commerce-Strategie nicht vernachlässigt werden.
Was ist Social Commerce?
Social Commerce ist die Verbindung von Social Media und E-Commerce – also der direkte Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen über soziale Plattformen wie Instagram, TikTok, oder Pinterest. Dabei findet der gesamte Kaufprozess – von der Inspiration über die Produktinformation bis zum Checkout – innerhalb der Social-Media-Umgebung statt, ohne dass Nutzer:innen die App verlassen müssen.
Besonders dynamisch entwickelt sich TikTok: Am 31. März 2025 wurde der TikTok Shop offiziell in Deutschland gelauncht (TikTok Newsroom). Damit können Nutzer:innen nun auch hierzulande direkt in der App Produkte entdecken, in Livestreams kaufen oder den neuen Shop-Tab im Profil durchstöbern – ohne die Plattform zu verlassen. Zum Start waren Marken wie About You, Beiersdorf und Cosnova(Hersteller von Essence und Catrice) dabei, die bereits erste Kampagnen mit Influencer:innen umsetzen. TikTok positioniert sich damit als ernstzunehmender E-Commerce-Kanal – vor allem bei der jungen, mobilen Zielgruppe.
Die wichtigsten Merkmale von Social Commerce:
In-App-Shopping: Produkte können direkt in Posts, Reels oder Stories gekauft werden.
Influencer-Marketing: Creators und Markenbotschafter:innen spielen eine zentrale Rolle bei der Produktplatzierung und für die Kaufentscheidung.
Interaktive Formate: Livestreams, Shoppable Videos und User Generated Content schaffen ein authentisches und emotionales Einkaufserlebnis.
Personalisierung: Social-Plattformen besitzen und nutzen Daten, um gezielt relevante Produkte anzuzeigen.
Was bedeutet das für Marken?
Das Besondere an Social Commerce: Kaufentscheidungen und Transaktionen finden genau dort statt, wo die Zielgruppe sich aufhält, inspirieren lässt und miteinander interagieret – auf Social-Media-Plattformen. Laut einem aktuellen VML Report erwarten Konsument:innen zunehmend, Produkte direkt dort kaufen zu können, wo sie sie entdecken. Der klassische Funnel bricht also auf – Inspiration, Interaktion und Conversion verschmelzen. Marken stehen mit der steigenden Relevanz von Social Commerce vor der Herausforderung, ihre Vertriebsstrategien an das veränderte Konsumverhalten anzupassen.
Die 5 wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Social-Commerce-Strategie
I Klare Strategie und Zielsetzung
Zielgruppenverständnis: Wer soll angesprochen werden – Gen Z, Millennials oder eine bestimmte Nische?
Plattformwahl: Unterschiedliche Social-Plattformen unterscheiden sich in Nutzeransprache und Art des Contents.
Customer Journey verstehen: Von Inspiration über Interaktion bis zum Kauf – die CX muss reibungslos ineinandergreifen.
II Technologische Infrastruktur
Social-Shop-Integration: Die Basis bildet die Einrichtung von z. B. Instagram Shopping, TikTok Shop oder Facebook Shops.
Zentralisierte Datenbasis (CDP): Kundendaten, Produktinformationen und Transaktionen müssen plattformübergreifend synchronisiert werden.
KI-gestützte Tools: Die Integration von KI-Anwendungen kann die CX effizient verbessern – z.B. im Kundenservice.
III Hochwertiger Content und Social Proof
Storytelling und Branding: Inhalte müssen authentisch sein, zur Plattform passen und sich von klassischen Werbebannern abheben.
Video und Live Commerce: Formate wie Livestreams und Reels fördern Interaktion und Konversion.
User Generated Content: Inhalte von Kund:innen oder Influencer:innen mit Reichweite schaffen Vertrauen bei der Zielgruppe.
Bewertungen und Kommentare: Transparente Rezensionen und Dialoge zwischen Brand und Konsument:innen stärken das Vertrauen und die Kundenbindung.
Kundenservice via Social Channels: Schnelle Antworten durch Chatbots oder Community-Manager:innen direkt in der entsprechenden App verbessern die CX.
IV Zahlungs- und Fulfillment-Systeme
Effiziente Logistik: Versand- und Retourenprozesse müssen auch bei hohem Bestellvolumen reibungslos funktionieren.
V Rechtliche & Datenschutz-Anforderungen
Auch beim Verkauf über Soziale Plattformen muss DSGVO-Konformität, Transparenz bei Werbeinhalten (z. B. Kennzeichnungspflicht), klare AGBs und Datenschutzrichtlinien sichergestellt werden.
Social Commerce in Zahlen
61 % der Gen Z kaufen lieber direkt über Social Media als über klassische Online-Shops (Tidio, 2025)
TikTok-Nutzer:innen verbringen im Schnitt 95 Minuten täglich in der App – ein luktarives Umfeld für eingebettetes Shopping (Hostinger)
70 % der Online-Käufer:innen entdecken neue Produkte über Social Media (Exploding Topics)
Der weltweite Umsatz mit Social Commerce bis 2030 auf 6,2 Billionen US-Dollar steigen – bei einer jährlichen Wachstumsrate von 31 %. (Grand View Research)

Fazit
Social Commerce ist keine Zukunftsvision, sondern ein entscheidender Touchpoint zu Ihrer Zielgruppe – insbesondere für die junge Käuferschaft. Plattformen wie TikTok, Instagram und Pinterest haben sich zu relevanten Verkaufskanälen entwickelt, über die Marken nicht nur Reichweite generieren, sondern auch hohen Umsatz erzielen können. Für Marken bedeutet das: Es ist höchste Zeit, Social Commerce strategisch anzugehen – mit der richtigen Infrastruktur, maßgeschneidertem Content und den passenden Tools.
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