Statuscode 410 im SEO

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Während jedem SEO die HTTP-Statuscodes 301 und 302 durch das Setzen von Umleitungen geläufig sind, ist die Server-Antwort 410 weit weniger bekannt. Die diva-e SEO-Expert:innen verraten Ihnen, wann der Code 410 im SEO sinnvoll sein kann und welche Fehler Sie auf jeden Fall vermeiden sollten. 

Was ist der HTTP-Statuscode 410 und was unterscheidet ihn vom Code 404? 

Der Statuscode 410 wird ausgegeben, wenn eine Ressource von einem Browser oder Webcrawler dauerhaft nicht gefunden wird, weil sie vom Server entfernt wurde. Im Gegensatz dazu signalisiert der Code 404, dass eine Seite oder Datei aktuell nicht auffindbar ist und weist somit auf einen vorübergehenden Zustand hin. Wie Matt Cutts in einem Webmasters-Video erklärt, besucht der Googlebot nach einer 404-Antwort die Seite nach 24 Stunden erneut und aktualisiert gegebenenfalls den Index. Seiten mit 410-Ausgabe werden hingegen sofort als endgültig entfernt eingestuft. Trotzdem kehrt der Googlebot auch zu diesen Seiten zurück. Ein versehentliches Setzen des Codes bedeutet also nicht, dass die Ressource für immer aus dem Index verschwindet. 

Relevanz des Statuscodes 410 für SEO 

In der Suchmaschinenoptimierung kann der Statuscode 410 zum Einsatz kommen, wenn ein Suchergebnis zeitnah aus dem Index verschwinden soll. Diese Methode ist nachhaltiger als der Weg über die Google Search Console. Dort wird lediglich die Anzeige in den Ergebnissen entfernt, die Seite aber nicht zwangsläufig aus dem Index genommen. Voraussetzung für den optimalen Einsatz von 410 ist, dass keine Backlinks vorhanden sind – deren Linkjuice würde dann nämlich ins Leere gehen – und es tatsächlich keinen Ersatz für eine Weiterleitung gibt. Generell sollten Serverantworten der Statusklasse 400 aber sparsam verwendet werden, damit der Googlebot nicht mehr mit dem Auslesen von Fehlercodes beschäftigt ist als mit dem Crawlen der relevanten Ressourcen einer Webseite. 

404 vs. 410 – wann ist welcher Code im SEO sinnvoll? 3 Anwendungsfälle aus der Praxis

Nach unserer Einschätzung kann der Statuscode "410 Gone" nützlich sein, um definitiv nicht mehr wiederkehrende Seiten zu löschen und schnell aus dem Index zu bekommen. Trotzdem sollte er nur behutsam eingesetzt werden. Wir haben hierfür verschiedene Anwendungsfälle definiert, für die wir den 410 Status Code empfehlen oder gar von ihm abraten.

Empfehlenswert – Seiten müssen sofort aus dem Index

Ein solches Szenario kann eintreten, wenn beispielsweise interne Kundenseiten versehentlich öffentlich zugänglich sind und im Google-Index landen. Diese Seiten müssen schnellstmöglich entfernt werden. In einem konkreten Fall haben wir die indexierten Seiten über die Google Search Console aus der Google-Suche genommen.

Parallel haben wir sie via ”410 gone” dauerhaft gelöscht.

Situationsabhängig empfehlenswert – Seiten sollen zeitnah aus dem Index

Manchmal gibt es Seiten zu zeitlich begrenzten Werbeaktionen. Nach Ablauf der Aktion sollten diese zeitnah aus dem Index verschwinden, um Überschneidungen und Konflikte mit neuen Aktionen zu vermeiden. Hier ist unter Umständen auch der Statuscode 410 hilfreich, damit die alten Seiten schnell verschwinden – vorausgesetzt, es handelte sich um eine einmalige Werbeaktion und die Seite dazu wird auch nicht mehr benötigt. In diesem Fall können Besucher nicht mehr auf die Werbeinhalte zugreifen, die Suchmaschinen betrachten die Seite als dauerhaft entfernt. 

Alternativ lässt sich bei Seiten, die zu einem bestimmten Termin nicht mehr im Google Index erscheinen sollen, das “unavailable_after” Tag mit dem entsprechenden Zeitpunkt setzen. In der Praxis konnten wir sehen, dass die Seiten verlässlich zum Wunschtermin aus dem Google Index verschwanden.

Nicht empfehlenswert – Seiten werden standardmäßig auf 410 gesetzt 

Keinesfalls sollten Sie den 410 Status Code im SEO als Standardauslieferung des Servers konfigurieren. Das Signal, das “410 gone” an Google sendet, ist sehr gravierend und für Google eindeutig. Wir haben mehrfach gesehen, dass Seiten mit dem Statuscode schon kurze Zeit später aus dem Index verschwanden, während gelöschte Seiten mit dem 404 Status Code noch länger im Index blieben. 

Bei URLs, die von einem ursprünglichen Status Code 200 auf 404 gewechselt sind, prüft Google mehrfach, ob es sich um vorübergehende oder dauerhafte Änderung handelt. Erst dann verschwindet die dazu gehörige Seite aus dem Index. Daher lässt sich eine irrtümlich gelöschte Seite ein paar Tage später reaktivieren, ohne dass die Rankings (deutlich) verlorengehen. Wenn eine Störung vorlag oder eine Seite nur irrtümlich gelöscht wurde und wiederhergestellt wird, kann es bei einem 410 Status Code für die Rankings schon zu spät sein.  

So binden Sie den Status Code 410 korrekt ein

Das Setzen der Server-Antwort 410 erfolgt in der .htaccess- oder httpd.conf-Datei des Apache Servers für einzelne Ressourcen oder ganze Verzeichnisse. Der Webmaster kann die Apache-Standardfehlerseite nutzen oder in einem Unterordner eine eigene php-Datei mit individuellem Text erstellen. Beispiel: „Die angeforderte Datei ist nicht mehr verfügbar.“ Der Code sieht wie folgt aus: 

  • Verweis auf die anzuzeigende Fehlerseite: 

    ErrorDocument 410 /unterordner/410.php 

  • Betroffene Seite:  

    Redirect Gone /geloeschte-ressource.html 

  • oder betroffenes Verzeichnis:  

    Redirect Gone /verzeichnis 


Ob der Status Header Code wie gewünscht ausgegeben wird, lässt sich mit dem Online Header Checker von seobook.com überprüfen. 

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